Geboren 1908 und aufgewachsen in Schweinheim in der Marienstraße, blieb er 98 Jahre seinem Heimatort treu. Einzig der zweite Weltkrieg führte ihn für längere Zeit fort ins ferne Russland. 1945 gefangen genommen, floh er zu Fuß durch Ostpreußen, um dann ein zweites Mal in russische Gefangenschaft zu kommen. Nicht zuletzt seine Liebe zur Musik rettete ihm ein zweites Mal das Leben. Da der russische Kommandant ein absoluter Tschaikowski- Fan war und Hans Brunner durch sein Musizieren Privilegien genoss, gelang ihm noch einmal die Flucht. Wieder zu Hause, eröffnete er die „Drogerie und Farbenhandlung Brunner". Mit wenig Vorliebe fürs Kaufmännische widmete er sich seinen Leidenschaften: Spektakuläre chemische Versuche, dem Malen und Modellieren sowie dem Komponieren und Musizieren eigener Stücke. Seine nicht für jedermann verständliche eigenwillige Lebensart'` brachte nicht nur seine Familie in manch brisante Lage. Aber ganz „gentlemanlike" meisterte er jede noch so brenzlige Situation.
Und so werden meine Erinnerungen an meinen Onkel Hans sein. Egal, welch verrückte Sachen er anstellte, am Ende lachte man und verzieh ihm.